Dior Herbst Winter 2024-2025 Männer „Rudolf Nurejew oder Monty Python Gumby’s mit Taschentüchern – mein Gehirn tut weh“. Geschichte von Eleonora de Gray, Chefredakteurin von RUNWAY ZEITSCHRIFT. Foto mit freundlicher Genehmigung: Dior.
Als treuer Bewunderer von Kim Jones erwartete ich von dem Designer auch in der Herbst-Winter-Kollektion eine weitere Glanzleistung. 2024-2025 Herrenkollektion für Dior. Leider geschah das, was sich auf der runway Man kann es nur als eine Modekomödie beschreiben, die das Publikum in Aufregung versetzte. Diese Sammlung ist nicht seine beste … wahrscheinlich die schlechteste, sogar lustig. Ich liebe Monty Pythons Flying Circus. Diese Sammlung ist Monty Python Gumbys Sketch „My Brain Hurts“. Die geknoteten Taschentücher sind der Hammer. John Cleese wäre stolz gewesen.
In der Pressemitteilung heißt es: „Kim Jones spricht über seinen verstorbenen Onkel Colin Jones und seine fotografische Aufnahme des Balletttänzers Rudolf Nurejew.“
Die Pressemitteilung versprach verlockend Inspiration von Rudolf Nurejew, doch leider fehlte jede Spur von dem legendären Balletttänzer. Stattdessen wurden wir mit Models verwöhnt, die einer seltsamen Mischung aus jungen Männern ähnelten, die in einer Zeitschleife gefangen waren (ich meine zurückgebliebene junge Männer), die unverschämt kurze Hosen und die oben erwähnte fragwürdige Kopfbedeckung (und ich meine die geknoteten Taschenhüte) trugen.
Rollkragenpullover gepaart mit Oberteilen und Rüschen, die an die Damenunterwäsche des 19. Jahrhunderts erinnern, sorgten für einen unerwartet femininen Touch, der für Aufsehen sorgte und vielleicht unbeabsichtigtes Lachen hervorrief. Diese Rollkragenpullover, gepaart mit Tanktops und Rüschen, stammen direkt aus einem viktorianischen Dessous-Katalog. Denn nichts sagt mehr über „High Fashion“ aus, als wenn man aussieht, als hätte man die Unterwäscheschublade seiner Ururgroßmutter geplündert.
Von glitzernden Jacken bis zu Minikleidern, chinesischen Seidenmänteln mit leuchtenden Stickereien und gelegentlich einem Denim-Ensemble direkt aus einer Flower-Power-Garderobe der 70er Jahre – es war eine chaotische Symphonie der Stile. Die Kollektion, ein Mix aus Stilen, die scheinbar nach zufälligen Konzepten ausgewählt wurden und alles von glitzernden Jacken bis hin zu Minikleidern umfasste, als hätte der Modemixer versehentlich den „Zufalls“-Knopf gedrückt.
Als die Show ihren Höhepunkt erreichte, herrschte im Publikum fassungsloses Schweigen – nicht die Art von Ehrfurcht, sondern die Art, die entsteht, wenn man versucht, eine wirklich bizarre Abfolge von Ereignissen zu verarbeiten. Der Taschentuchhut hatte seine Wirkung entfaltet, sodass wir uns alle den Kopf zerbrachen und verzweifelt nach den versteckten Kameras suchten … Und dann lächelnd. Wir haben geraten – „Monty Python – My Brain Hurts“.
Am Ende Kim Jones' Herbst Winter 2024-Die Dior Men-Kollektion 2025 war vielleicht kein Triumph, aber sie hinterließ zweifellos einen bleibenden Eindruck. Der geknotete Einstecktuchhut, die kurzen Hosen und der eklektische Stilmix waren urkomisch.
Es war nicht nur eine Modenschau, es war ein satirisches Meisterwerk. Kim Jones, der Modenarr, brachte uns alle zum Lachen angesichts des konventionellen Stils und bewies, dass man Haute Couture manchmal am besten mit einer kräftigen Portion unauffälligem Humor wertschätzen kann. Bravo, Dior, bravo!