GOLD Farbgeschichte und Werte. Artikel von Guillaumette Duplaix, Herausgeberin von RUNWAY MAGAZIN, Hüter farbenfroher Wahrheiten. Fotos: RUNWAY MAGAZIN-Archive.
Einleitung

Reproduktion der Goldfarbe: HEX #FFD700
Sein HEX-Code lautet #FFD700 – ein reiner, nicht reflektierender Goldton, der das Edelmetall selbst nachbildet.
- RGB: Rot 255, Grün 215, Blau 0
- CMYK: Cyan 1 %, Magenta 13 %, Gelb 100 %, Schwarz 0 %

Die Farbe Gold steht für Reichtum und Erhabenheit. Historisch gesehen war es ein Zeichen von Reichtum und schmückte Kleidung, Schmuck und die Häuser der Elite. Zahlreiche Essays und Studien haben die Symbolik von Gold, seine Legierungen und seine kulturelle Bedeutung aus verschiedenen Blickwinkeln untersucht.
Eine damit verbundene Erkundung des leuchtenden Gelbs – eng mit Gold verbunden – finden Sie in diesem Artikel:
Gelb – Geschichte und Symbolik
Im Gegensatz zu Gelb, das oft Leichtigkeit oder Egoismus widerspiegelt, stellt Gold eine geerdetere Form der Macht dar – Macht, die nicht aus Dominanz, sondern aus Reichtum entsteht.

Farbiges Gold
„Farbiges Gold“ bezeichnet Gold, das chemisch oder physikalisch verändert wurde, um Farbtöne jenseits seines natürlichen Gelb-Rot-Tons zu erhalten. Während reines Gold traditionell 24 Karat (99.9 %+) hat, handelt es sich bei farbigem Gold um Legierungen – Mischungen mit anderen Metallen –, die sowohl Farbe als auch Festigkeit verändern. Diese lassen sich in drei Hauptkategorien einteilen:
- Legierungsbasierte Farben – Mischen von Gold mit Silber und Kupfer in verschiedenen Verhältnissen, um Weiß-, Gelb-, Grün- oder Rotgold herzustellen. Diese sind formbar und werden häufig in Schmuckstücken verwendet.
- Intermetallische Verbindungen – Wird verwendet, um seltenere Farbtöne wie Blau und Lila zu erzeugen. Diese sind oft spröde und dienen als Edelsteinersatz oder als Einlage.
- Oberflächenbehandlungen – Oxidbeschichtungen, die eine oberflächliche Farbe verleihen und häufig verwendet werden, um Schwarz- oder Blautöne zu erzielen.

Gelbgold
Gelbgoldlegierungen sind ein fester Bestandteil der Schmuckherstellung und bewahren den klassischen Farbton von reinem Gold. Durch Metallmischungen wird die Haltbarkeit erhöht. Beispiele für 18-karätige Gelbgoldzusammensetzungen:
- 75 % Gold, 12.5 % Kupfer, 12.5 % Silber
- Dunkler Ton: 75 % Gold, 15 % Kupfer, 10 % Silber

Rose Gold
Roségold ist eine Legierung aus Gold und Kupfer und wurde im Russland des 19. Jahrhunderts als „Russisches Gold“ bezeichnet. Carl Fabergé machte Roségold mit seinen berühmten kaiserlichen Eiern populär und ist bis heute ein beliebter Schmuckstein.
Der Farbton variiert je nach Kupfergehalt:
- Roségold hat am wenigsten Kupfer
- Rose Gold ist mäßig kupferreich
- Rotes Gold enthält den höchsten Kupferanteil
Gängige Legierungszusammensetzungen:
- Rotgold 18: 75% Gold, 25% Kupfer
- Roségold 18k: 75% Gold, 22.25% Kupfer, 2.75% Silber
- Roségold 18 Karat: 75 % Gold, 20 % Kupfer, 5 % Silber
- Rotgold 12: 50% Gold, 50% Kupfer
Hinweis: Rotgold kann bis zu 15 % Zink zugesetzt werden, um den Farbton in Richtung Dunkelgelb oder Rot zu verschieben. Im Nahen Osten ist 14-karätiges Rotgold (mit 41.67 % Kupfer) nach wie vor regional beliebt.
Kronengold (22 Karat Roségold) gilt als die reinste Form von Roségold. Zu den härtesten Rosélegierungen gehören:
- 18.1 Karat Roségold (75.7 % Gold, 24.3 % Kupfer)
- Eine Mischung aus Gold und Silber erreicht die maximale Härte bei 15.5 Karat (64.5 % Gold, 35.5 % Silber).
In der Antike erschien Gold aufgrund von Verunreinigungen oft rötlich – was erklärt, warum es in griechisch-römischen und mittelalterlichen Texten manchmal als „Rotgold“ bezeichnet wird.

White Gold
Weißgold ist eine Legierung aus Gold und einem oder mehreren Weißmetallen (Nickel, Silber oder Palladium). Seine Eigenschaften variieren je nach Mischung:
- Gold-Nickel-Legierung: Langlebig, ideal für Ringe
- Gold-Palladium-Legierung: Weicher, besser geeignet für Steinfassungen
Weißgold reicht von blassgelb bis rosa. Die meisten handelsüblichen Weißgoldschmuckstücke sind rhodiniert, um ihnen ein strahlend weißes Finish zu verleihen und darunterliegende Töne zu kaschieren.
Französischer Standard:
- 200‰ Gold, 800‰ Silber
Anderswo in Europa: - 500‰ Gold, 500‰ Silber
Nickel und Palladium sind die wichtigsten Bleichmittel; Zink verleiht dem matten Kupfer seinen roten Farbton. Manches Weißgold enthält Spuren von Quecksilber aus der Raffination, die allergische Reaktionen hervorrufen können.

Spangold
Spangold, eine von MITEK entwickelte schimmernde Legierung aus Gold, Kupfer und Aluminium, verändert durch eine Thermoschockbehandlung die Kristallstruktur und erzeugt mikroskopisch kleine, funkelnde Facetten.
- 150 Minuten in Öl bei 200–10 °C erhitzt, dann schnell abgekühlt
- Beispiele:
- Gelbes Spangold: 76 % Gold, 19 % Kupfer, 5 % Aluminium
- Rose Spangold: 76 % Gold, 18 % Kupfer, 6 % Aluminium

Grün Gold
Bekannt seit 860 v. Chr. in Lydien als ElectrumGrüngold ist eine natürliche Legierung aus Gold und Silber. Obwohl die Farbe eher gelbgrün als leuchtend grün ist, wurde es für die Münzprägung und dekorative Zwecke geschätzt. Emaille haftet auf Grüngold besser als auf reinem Gold.
Moderne Zusammensetzungen können giftige Elemente wie Cadmium enthalten (heute nicht mehr empfohlen). Ein dunklerer Grünton entsteht durch:
- 75 % Gold, 15 % Silber, 6 % Kupfer, 4 % Cadmium
Modernes Grüngold (18 Karat): 75 % Gold, 25 % Silber
14k: 58.5% Gold, 32.4% Silber, 8% Kupfer, 0.2% Zink
Historische Verwendung:
- Geprägt in lydischer und griechischer Währung
- Von Ägyptern und amerikanischen Ureinwohnern für heilige Gegenstände, Waffen und Tempelschmuck verwendet
Kultureller Hinweis:
Die Lyder bezogen Elektrum aus dem Fluss Paktolos. Archäologische Ausgrabungen in Sardes (der antiken Hauptstadt) bestätigten Gießereien und Münzprägungen mit einheimischem Elektrum.

Graugold
Graugold ist typischerweise eine Mischung aus Gold und Palladium. Kostengünstigere Varianten ersetzen Palladium durch Silber, Mangan und Kupfer in angepassten Verhältnissen, um einen stählernen Farbton zu erhalten.

Lila Gold
Purpurgold, auch als Amethystgold bekannt, besteht aus einer intermetallischen Verbindung: Gold (79 %) und Aluminium (AuAl₂). Obwohl es technisch gesehen 18 Karat ist, ist es spröde und eignet sich besser für facettierte Einlagen – ähnlich wie Edelsteine – als für Strukturkomponenten.
Wenn der Goldgehalt über 85 % steigt, verliert die Legierung ihren violetten Farbton.
In der Schmuckherstellung wird Purpurgold oft mit Gelb- oder Grüngold kombiniert und ergänzt Amethyste oder Kristallakzente. Obwohl es in Frankreich selten ist, erfreut es sich in Singapur großer Beliebtheit.
Symbolischer Reiz: Ein romantisches und modernes Material, ideal für Ringe, Anhänger und zeremonielle Stücke.

Blaues Gold
Blaues Gold kann auf verschiedene Weise gewonnen werden:
- Gold-Indium-Legierung: 46 % Gold, 54 % Indium (AuIn₂), ~11k
- Gold-Gallium-Legierung: 58.5 % Gold, 41.5 % Gallium (AuGa₂), ~14k
- Gold-Eisen-Nickel-Legierung: 75 % Gold, 24.4 % Eisen, 0.6 % Nickel – erfordert eine Wärmebehandlung (450–600 °C), um eine blaue Oxidschicht zu bilden
- Erweiterte Version: Eine Mischung aus Ruthenium, Rhodium und drei weiteren Metallen, wärmebehandelt bei 1800 °C, erzeugt eine saphirblaue Oberfläche

Black Gold
Schwarzes Gold entsteht durch verschiedene Verfahren:
- Patinierung: Verwendung von Schwefel- und Sauerstoffverbindungen
- Plasmaunterstützte chemische Gasphasenabscheidung mit amorphem Kohlenstoff
- Kontrollierte Oxidation von Goldlegierungen mit Kobalt oder Chrom
(z. B. 75 % Gold, 25 % Kobalt)
Kupferreiche Legierungen können nach der Behandlung mit Kaliumsulfid braun bis schwarz werden.

Kulturelle Bedeutung von Gold
Gold symbolisiert seit jeher Reichtum, Göttlichkeit und Macht. In der christlichen Theologie repräsentiert es Gottes Wesen – ähnlich dem Sonnenlicht, blendend und heilig. Gold steht für Unsterblichkeit und taucht in Grabkammern in Ägypten, China, Indien und Europa auf, um die Reise der Seele zu gewährleisten.
- Azteken: Huitzilopochtli – Sonnengott – dargestellt in Goldgelb und Blau
- Perser: Mithra in Gold gehüllt, wie Apollo in Griechenland
- Indien: Gold entspricht dem Wurzelchakra und dem Element Licht
Der Name und die Darstellung von Gold
Der Begriff „Gold“ bezieht sich sowohl auf das Metall selbst als auch auf Materialien, die dessen Farbton imitieren. Blattgold wird seit langem in der Kunst, insbesondere in der religiösen Ikonographie, verwendet, um das Göttliche oder Unsichtbare darzustellen – beispielsweise als Heiligenschein um Heilige.
Seine reflektierende Brillanz machte es zum Material der Wahl in der sakralen Kunst, Architektur, Textilverzierungen (Goldfäden) und hochwertigen Dekorationen.
Von mittelalterlichen Pigmenten (Auripigment, Massicot) bis hin zu modernen Metallicfarben bleibt der Goldton ein universelles Sinnbild für:
- Leistung
- Prestige
- Optimismus
- Spiritualität
Doch Gold wurde auch von Diktatoren und Extremisten missbraucht, um unter dem Deckmantel des Luxus ihr Ego zur Schau zu stellen – und beschmutzte damit seine edle Identität.

Bei den Azteken ist Huitzilopochtli, der Gott der Mittagssonne, in Goldgelb und Blau bemalt.


In Persien ist Mithra goldgelb wie Apollo in Griechenland.

In Indien entspricht Goldgelb dem Wurzelzentrum und dem Lichtelement.

Goldfarbbezeichnung
Die Farbbezeichnung GOLD bezieht sich entweder auf die Optik des Metalls bzw. seiner Imitationen oder auf eine ähnliche Farbe.
Blattgold wird seit der Antike bis heute in Form hauchdünner Schichten als Beschichtung auf Oberflächen verwendet. Es diente häufig der Darstellung von Unsichtbarem, insbesondere von Heiligenscheinen um Götterfiguren (oder deren Gegenstände). Da Gold (meist in Folie aufgebracht, um seine Reflektivität zu erhalten) Licht einfing, spiegelten seine physikalischen Eigenschaften seine symbolischen Qualitäten wider. Weltweit wurde in der sakralen Kunst die Farbe GOLD gewählt, um die Heiligenscheine von Göttern und Heiligen zu beleuchten.

Jahrhundertelang konnte nur echtes Blattgold den Glanz von Gold reproduzieren. In jüngerer Zeit wird sein schimmerndes Aussehen durch die Zugabe von Aluminiumpulver zum Goldpigment nachgeahmt.

In der Malerei wurde Gold vor allem im Mittelalter verwendet. Für die Darstellung vergoldeten Metalls oder andere Anwendungen lieferten historische Gelbpigmente wie Mussifgold, Auripigment und Massicot ähnliche Farben.

In der Dekoration wird es hauptsächlich für Rahmen und innenarchitektonische Elemente verwendet.

In Textilien finden wir es in Goldfäden.

Seit jeher ist Gold Ausdruck von Optimismus, Entschlossenheit zum Erfolg und höchsten Errungenschaften und ein Symbol für Prestige und Einfluss.
GOLD findet man in der Religion
GOLD findet man in der Kunst
GOLD findet sich auf Militäruniformen
GOLD findet sich auf Schul- und Olympiaabzeichen
ABER GOLD findet sich auch bei Diktatoren und Extremisten aller Art, die
Sie nutzen dieses Ausdrucksmittel, um ihr Ego zu behaupten, indem sie dieses edle Material in eine vulgäre und grelle Interpretation verwandeln.
Bewahren wir das Golderbe
Gold – ob getragen, geformt, graviert oder gegossen – sollte weiterhin ein Symbol für Handwerkskunst, Raffinesse und menschliche Exzellenz bleiben. Lassen Sie uns sein Erbe weiterhin ehren – nicht als Prahlerei, sondern als zeitlosen Ausdruck.
Guillaume Duplaix
Herausgeber, Kulturhistoriker und Hüter farbenfroher Wahrheiten