Dior Haute Couture Herbst Winter 2021-2022. Rezension von Eleonora de Gray, Chefredakteurin von RUNWAY ZEITSCHRIFT.

Welche Verbindung besteht zwischen den bemerkenswert bestickten Wänden der Sala dei Ricami im Palazzo Colonna in Rom und der Dior Couture Herbst-Winter-Kollektion 2021-2022 von Maria Grazia Chiuri? – fragt Dior House ihre Zuschauer. Absolut KEINE – ist die Antwort. Was ist der Unterschied zwischen Leonardo da Vinci und Amateurmaler? Keiner.

Nun, Technik vielleicht, aber nicht einmal das. Die Künstlerin Eva Jospin interpretierte ihre Vision und dekorierte das Show-Set so, wie es sich Maria Grazia Chiuri vorgestellt hatte – sehr Bobo (Bohème-Stil), auf die schlimmste Art und Weise.

Die Pressemitteilung spricht vage über die Couture und lobt hauptsächlich die Möglichkeiten, die Show zu machen. Und hier sind wir: „Die Rückkehr zur Gegenwart“. Aber vielleicht ist es ein guter Zeitpunkt, um zu fragen: „Zurück zur Gegenwart, aber wofür?“ Das ist eine Frage, die Dior House nicht stellen kann und die wir nicht beantworten können.

"Kleider mit prächtigen Falten, Schleppen und handgewebten Ketten" - in der Pressemitteilung geschrieben. Erkläre mir bitte jemand, was die herrlichen Falten sind und wie sie sich von bloßen Falten unterscheiden. Die Beschreibung der Kollektion ist pompös und wortreich, sagt aber nicht wirklich etwas über langweilige Looks und verschwendetes großartiges Savoir-faire des Dior Couture House-Ateliers aus.

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